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Eltern benoten Gröditscher Schule

Eltern benoten Gröditscher Schule mit «gut»

GRÖDITSCH. Das Kollegium der Grundschule Gröditsch und deren Träger, die Gemeinde Märkische Heide, können zufrieden sein. Denn bei einer Befragung von Eltern gab deren Mehrheit der Schule die Note 2. Darüber hat Schulleiter Dirk Herrmann die Gemeindevertretung informiert.

Er beruhigte die Abgeordneten noch in anderer Hinsicht: Die Probleme, die die Lehrer hätten, könne nicht die Gemeinde, sondern müsse die Landesregierung lösen. Denn die Lehrer würden «alle auf dem Pulverfass sitzen, wo sie ab August arbeiten werden» , weil die Zahl der Schüler in den weiterführenden Schulen sinke.

Was die Zukunft der Einrichtung in Gröditsch betrifft, «gehen wir in eine gesicherte Zweizügigkeit. Die Hungerjahre für uns als Schule sind vorbei» , sagte Herrmann. Nach dem Tief mit 145 Schülern im Jahr 2003 habe sich deren Zahl so stabilisiert, dass in allen Jahrgangsstufen jeweils zwei Klassen unterrichtet werden könnten. Die Kinder kämen aus 23 Orten. Der Nachteil des mit der Schulschließung in Neu Lübbenau größer gewordenen Einzugsgebietes: Manche Kinder müssten um 5.30 Uhr aufstehen. Ab 16 Uhr bringe sie der Bus wieder nach Hause.

Diese Entwicklung, die mit der demografischen zusammenhänge, bringe ein weiteres Problem für die Kinder mit sich, erläuterte Herrmann. Sie seien, das habe auch die Elternbefragung gezeigt, «heute anders als früher. Besonders gravierend sind die Unterschiede in der sozialen Entwicklung. Denn manches Kind hat in seinem Dorf keine Spielgefährten mehr. Die sozialen Kompetenzen müssen erst wieder geformt werden.»

Wie sich die Schule weiterentwickeln soll, das sei Thema der nächsten Schulkonferenz, kündigte Herrmann an. Dafür bilde die Befragung der Eltern eine Grundlage. Sie waren gebeten worden, insgesamt 30 Fragen anonym zu beantworten. Zu den Ergebnissen zählen unter anderem, dass die Mehrheit der Eltern meint, die Lehrer würden ausreichend erzieherischen Einfluss ausüben, dass der Umfang der Hausaufgaben gerade richtig sei, dass sich das Kind vom Lehrer gerecht behandelt fühle und im Unterricht weder über- noch unterfordert werde, dass keine Hausbesuche der Lehrer erwünscht sind. Die Mehrheit wolle nicht in einem Förderverein mitarbeiten. Die Bewertung der schriftlichen Leistungen des Kindes sei meist nachvollziehbar und das Handy-Verbot in der Schule richtig.

94 Prozent der Eltern hätten angegeben, dass die Schule einen gepflegten und sauberen Eindruck mache. Dazu sagte Herrmann, dass noch einige Klassenräume gemalert beziehungsweise renoviert werden müssten. «Dann sind wir mit allen seit 1991 einmal durch.»

Die meisten Eltern haben der Befragung zufolge das Gefühl, ihr Kind sei in der Schule gut und sicher aufgehoben. Ein Hinweis, der zwar nur einmal gegeben worden sei, erschien Herrmann trotzdem sehr wichtig: Fremde hätten immer Zutritt zur Schule, ohne dass das bemerkt werde. «Jeder könnte mein Kind abholen», hätten die Eltern geschrieben. «Wir bräuchten einen Pförtner. Andere Schulen haben eine Sekretärin als Vollzeitkraft, die den Türöffner betätigt», gab Herrmann den Gemeindevertretern als nachdenkenswert mit auf den Weg.  (dh)